Krankheitsbeschwerden durch Schimmel
Schimmelpilzsporen und andere Pilzfragmente können eine Vielzahl gesundheitlicher Beeinträchtigungen auslösen oder fördern, die oft medizinisch falsch gedeutet werden. Besonders hoch ist das Krankheitsrisiko für Allergiker, Asthmatiker, Kleinkinder, Schwangere, immengeschwächte Menschen oder auch nach Organtransplantation und Chemotherapie.
Etwa 35% aller in Deutschland Lebenden leiden an einer Allergie. Nach Prof. Schata, Gesellschaft für Allergieforschung (GAF, 1987), sind Schimmelpilze für etwa 1/3 aller allergischen Reaktionen verantwortlich. Dabei sind Allergieauslöser wie Alternaria alternata und Cladosporium cladosporides – diese gehören zu den am meisten verbreiteten Allergieträgern – nur zwei von über dreitausend allergieauslösenden Schimmelpilzarten.
Selbst abgetötete Schimmelpilzsporen und Schimmelpilzfragmente können durch Immunreaktion oder die von ihnen freigesetzten Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) gesundheitliche Beschwerden hervorrufen.
Die möglichen durch Schimmelpilze hervorgerufenen Erkrankungen und Beschwerden sind:
- Allergische Erkrankungen
- Toxische Reaktionen
- Schimmelpilzinfektionen (Mykosen)
- Geruchsbelästigung
Des weitaus größeren Anteils wegen sei an dieser Stelle nur auf die allergischen Erkrankungen und Symptome einer Schimmelpilz-Allergie eingegangen.
Die an die Raumluft abgegebenen Schimmelpilzsporen setzen bei Kontakt mit den Schleimhäuten Substanzen frei, die allergische Reaktionen auslösen können. Bei sensibilisierten Personen können schon geringe Konzentrationen zum Auslösen einer Allergie ausreichen.
Aufgrund ihrer Größe (0,001 – 0,01 mm) und ihrer aerodynamischen Eigenschaften gelangen die Sporen vieler Schimmelpilzarten bis in die peripheren Lungenabschnitte. Nach Inhalation dieser kommt es mit einer Latenzzeit von maximal 12 Stunden, zu einer Immunreaktion im menschlichen Körper. Diese führt je nach Verlaufsform (akut oder chronisch) zu unspezifischen Krankheitsbeschwerden wie:
Chronisches Tränen der Schleimhäute von Augen und Nase, übermäßiger Nies- und Hustenreiz, Kopfschmerzen, sowie übermäßige Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Ebenso können übermäßiger Juckreiz, Konzentrationsstörung, Fieber, Frösteln und Atemnot Begleiterscheinungen sein, die in vielen Fällen mit einer Erkältungskrankheit oder Bronchitis verwechselt werden.
Wissenschaftlich abgesicherte Aussagen über die Dosis-Wirkungsbeziegung zwischen der Schimmelpilzkonzentration der Raumluft (Schimmelpilzexposition) und den gesundheitlichen Beschwerden der Raumnutzer sind derzeit nicht möglich. Daher kann aus gemessenen Schimmelpilzkonzentrationen nicht unmittelbar auf gesundheitliche Auswirkungen geschlossen werden.